Cold Drip Zubereitung

Bei der Cold Drip Zubereitung tropft das Wasser langsam auf den Kaffee. Das ist nicht nur entspannend anzusehen, sondern hat auch einen spürbaren Einfluss auf den Geschmack. Durch die lange Extraktion wird der Kaffee milder und weniger adstringierend. Gleichzeitig können sich fruchtige, florale und komplexe Noten im Kaffee besonders gut entwickeln. Für Cold Drip benötigt man spezielles Equipment. In dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du mit dem Hario Drip Tower Cold Drip machst – einem der bekanntesten Zubereiter für diese Methode. Online findest du übrigens auch coole Anleitungen für selbstgebaute Cold Drip Zubereiter, wie zum Beispiel diesen mit Kupferrohren von Instructables (Anleitung auf Englisch). Du hast kein solches Equipment, möchtest aber trotzdem kalten Kaffee genießen? Dann check dir einfach unsere Cold Brew Anleitung! Mit beiden Methoden bekommst du auf jeden Fall einen Kaffee, der Lust auf Sommer macht!

Aber was ist jetzt der Unterschied zwischen Cold Drip und Cold Brew? Hier eine kurze Übersicht:

Cold Brew = Immersion

  • Wasser und Kaffee werden vermengt
  • 12 – 24 Stunden
  • kräftig, voller Körper
  • anfängerfreundlich, wenig Equipment und Expertise benötigt

Cold Drip = Pour Over

  • ständiges Tropfen auf den Kaffee
  • 2 – 6 Stunden
  • sehr sauber, komplex, mehr Säure und Frucht
  • besonders klares, sauberes, geschmacklich komplexes Ergebnis

Hario Water Dripper

Step 1 Kaffee mahlen

Den Kaffee grob mahlen. Der gemahlene Kaffee sollte sich sandähnlich oder wie Kristallzucker/Grieß anfühlen. Auf 45g Kaffee kommen 300 ml Wasser.
Den Kaffee in den Kaffeebehälter füllen. Das Pulver sollte gleichmäßig verteilt sein, aber nicht angedrückt werden!

Für die Cold Drip Zubereitung im Hario Drip Tower wird ein rundes Filterpapier auf den Kaffeezylinder gelegt.

Step 2 Wasser

Die Oberfläche des Kaffeepulvers für eine gleichmäßige Extraktion mit Wasser befeuchten. Danach den Papierfilter mit Wasser kurz spülen und auf den Kaffee legen.
Das Wasser in den Wassertank einfüllen und das Ventil auf ca. 1 – 2 Tropfen/Sekunde einstellen.

PRO-Tipp: Immer wieder mal checken, ob das Wasser noch in der richtigen Geschwindigkeit läuft und ggf. mit dem Ventil anpassen.

Für die Cold Drip Zubereitung im Hario Drip Tower wird das Ventil eingestellt.

Step 3 Kaffee genießen

Ist das ganze Wasser durchgeflossen, ist der Kaffee trinkbereit. Da es sich hier um ein etwas stärkeres Rezept handelt, kann er nach Belieben verdünnt werden.

Pro Tipp: Rezepte anpassen

Bei Mahlgrad, Extraktionszeit und Wassermenge kann man bei den Cold Drip Methoden variieren, um das perfekte Rezept für den eigenen Geschmack zu finden.

Der wichtigste Tipp hierbei ist: Vom Grundrezept ausgehen, Notizen führen (Mahlgrad, Zeit, Wassermenge – Geschmack) und je nach Resultat die Variablen anpassen. Am besten nur eine Variable auf einmal verändern, sonst wird es schwer festzumachen, woran die geschmackliche Veränderung liegt. Hier also ein kurzer Guide:

Wassermenge

Je weniger Wasser auf Kaffee, desto stärker und konzentrierterer die Bitterstoffe und Säure.

Grundsätzlich kann Leitungswasser von 5 – 8°dKH verwendet werden. Besonders hartes Wasser ist für Cold Brew nicht ideal, da die Kaffeesäuren neutralisiert werden und der ohnehin etwas leichtere Kaffee schmeckt als Resultat sehr flach. Hier lieber auf einen Wasserfilter oder geeignetes stilles Mineralwasser zurückgreifen.

Mahlgrad

  • grob, sand-/kristallzuckerähnlich
  • zu fein: flach, schal, wenig Säure
  • zu grob: bitter

Extraktionszeit

  • Zu kurz: flacher Geschmack, unterentwickelt
  • Zu lang: bitterer Geschmack, adstringierend

Kaffee für Cold Drip Zubereitung

Hellere Röstungen eignen sich aufgrund der fruchtigen Noten besonders gut für die Cold Drip Zubereitung. Da Kaffee und Wasser sehr lange Kontakt haben, sind mildere Sorten mit weniger Säure empfehlenswert – deswegen auch tendenziell eher Arabica-Sorten. Hier unsere Empfehlungen für Cold Drip:

Paradise Island Inndie Beans

18,80 

Vom Checker geprüft – Das ist unser Fazit:

Paradise Island von Inndie Beans ist ein milder Single Origin aus Papua Neuginea mit rescher Säure. Komplex-fruchtig mit Aromen nach Vanille, tropischen Früchten und Zitrus, gerne im Filter.

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Espresso Giuseppe Caffè Gemelli

35,90  oder Abonniere und erhalte 10 %

Vom Checker geprüft – Das ist unser Fazit:

Espresso Giuseppe von Caffè Gemelli ist ein typischer, italienischer Espresso mit komplexer Säure und ausgewogener Bitterkeit. Diese Eigenschaften ergeben nicht nur einen intensiven, vollmundigen Espresso, sondern auch einen kräftigen Verlängerten. Im Siebträger entfaltet Giuseppe seine ausgewogenen, dunklen Aromen nach feiner Schokolade und einem Hauch Limette.

Nice to know

„Giuseppe“ ist das italienische Pendant zu Josef – einem der Gründer von Caffè Gemelli.

PRO Tipp: Als Test würden wir einfach mal den Lieblingskaffee als Cold Drip zubereiten – so lässt sich am besten feststellen, wie die Zubereitung verschiedene Eigenschaften des Kaffees stärker hervorhebt, z.B. Säure und Fruchtigkeit.

Cold Drip Zubereitung im Check – Fazit

VorteileNachteile
leicht vorzubereiten (im Kühlschrank bis zu zwei Wochen haltbar)langsame Zubereitungsmethode (2-6h)
geringe Säure/Bitterkeitbenötigt spezielle Zubereiter wie z.B. der Hario Drip Tower
besonders klar und fruchtig im Geschmack

Übrigens, obwohl Cold Drip wie ein neuartiges Trend-Getränk wirkt, gibt es den kalten Kaffee schon seit dem 17. Jahrhundert! Niederländische Handelsreisende entwickelten die Methode, um nicht abhängig von Hitzequellen für die Zubereitung zu sein und den Kaffee einfacher zu lagern. Auf ihren Reisen brachten sie die Methode nach Japan, wo sie perfektioniert wurde und um 2010 in die USA. Von dort kam die Cold Drip Zubereitung wieder nach Europa. Cold Drip hat also nicht nur eine besondere Geschichte, sondern auch einen ganz besonderen Geschmack – auf jeden Fall einen Versuch wert!